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Coaching: Rückschläge bei der Zielerreichung vorbeugen

      

Du hast deine Vision entwickelt und abgecheckt, ob sie deinen Werten entspricht und ein klares Ziel samt Meilensteinen formuliert. Jetzt brauchst du es nur noch richtig gut anvisieren, und dann klappt es. ... Oder womöglich auch nicht? 

 

Manchmal erreichen wir unsere Ziele nicht, obwohl die Voraussetzungen so vielversprechend waren. Frustriert geben wir sie auf. Schade, denn eigentlich fehlt nur noch ein Schritt: der Öko-Check.

 

Ökologie ist im Coaching-Kontext die Wissenschaft von den Konsequenzen. Wenn wir einen Öko-Check machen, dann berücksichtigen wir die Konsequenzen, die es bedeuten, wenn wir unser Ziel erreichen. 

 

Vielleicht bist du ja vom Traum über die Vision und Werte-Check zu dem Ziel gekommen ab Frühsommer für 4 Monate auf Reisen zu gehen und von unterwegs aus zu arbeiten. Du hast alles abgeklopft und der Ziele-Check sagt eindeutig JA. Nun ist der Herbst schon da und du bist immer noch nicht aufgebrochen. Du willst es doch aus vollem Herzen und die Realisierung wäre voll und ganz möglich. Was hält dich ab?

 

Ein Öko-Check kann hier Aufschluss geben, wobei er noch besser direkt im Anschluss an die Zielformulierung gemacht wird und nicht erst dann, wenn es nicht klappt. Doch es ist nie zu spät :-)! Nimm dir Zeit für den Öko-Check, er muss nicht an einem Tag gemacht sein. Beantworte die 4 Fragen am besten schriftlich und lasse dann den Zettel liegen. Ergänze ihn nach und nach, bis du das Gefühl hast, dass nun alles bedacht ist. Das kann durchaus ein paar Tage dauern.

 

So geht der Öko-Check, der aus 4 Fragen besteht:

 

1) Was ist der Vorteil des Alten?
Das "Alte" kann in dem obigen Beispiel sein: zu Hause arbeiten und 4 Wochen in Urlaub fahren. 

  • Der Vorteil könnte sein, dass du das Gewohnte, Bekannte weiter tun kannst
  • der Vorbereitungs-Aufwand ist gering
  • es gibt kein Risiko für das Arbeiten (z.B. instabiles Internet)

Die Frage ist nun: wie kannst du den Vorteil des Alten in das Neue integrieren bzw. was lässt du einfach als Vorteil so stehen?

  • So könntest du dir überlegen, welche Gewohnheiten dir sehr wichtig sind, die du womöglich mitnehmen kannst auf deine Tour. Wie genau kann das aussehen? Und welche dürfen einfach zu Hause auf dich warten? 
  • Wie kannst du die Vorbereitung schön und einfach gestalten? Was brauchst du an Vorbereitung, wer unterstützt dich dabei?
  • Wie kannst du das Risiko minimieren? Z.B. Netzausbau abchecken, Alternativen auftun, wo du dich ins Internet einloggen kannst.

   

2) Was ist der Nachteil des Neuen?

Es erscheint ähnlich zur vorherigen Frage zu sein, doch oft kommen da ganz andere Punkte auf. Sei ganz ehrlich zu dir und einem Vorhaben.

  • ein Nachteil des Neuen kann sein, dass du deine Freunde zurücklassen musst
  • dass du des Faulseins bezichtigt wirst
  • dass dich deine Kunden als umprofessionell ansehen, wenn du von unterwegs aus arbeitest

Auch hier geht es darum, Lösungen für die Nachteile zu finden. Was kannst du tun, damit der Nachteil ausgeglichen wird und welchen Nachteil nimmst du ganz bewusst in Kauf?

   

   

3) Welche Auswirkungen hat die Zielerreichung für DICH?

Hier geht es gar nicht um Wertung, sondern einfach um ein Brainstorming, denn keine Veränderung geht spurlos an einem vorüber.

  • ich fühle mich frei und genieße das Leben
  • ich stoße an meine Grenzen, wenn etwas nicht so klappt wie ich es möchte
  • ich habe ein schlechtes Gewissen den Daheimgebliebenen gegenüber

Was davon ist ok so, zu welchen Punkten machst du dir vorher Gedanken? Wie kannst du miT Problemen umgehen? Wie kannst du dir helfen? 

 

 

4) Welche Auswirkungen hat die Zielerreichung FÜR ANDERE?

Nun wird die eigene Perspektive verlassen und du nimmst die Sicht der anderen ein. Egal ob Familie, Freunde oder Kunden. Was bedeutet es für die, wenn du dein Ziel erreicht hast?

  • sie können dich virtuell begleiten und sich mit dir freuen
  • sie erreichen dich weniger einfach als bisher
  • sie können nicht um schnelle Vor-Ort-Hilfe bitten
  • sie sind neidisch 

Frage dich: Was kannst du schon im Vorhinein tun, um negative Konsequenzen für andere zu kompensieren. Wie kannst du dich gut darauf einstellen? Und wie kannst du die positiven Auswirkungen genießen?

   

 

Zum Abschluss: Das Attraktivitäts-O-Meter befragen  

Wenn du diese 4 Fragen für dich zufriedenstellend beantwortest und zugleich Lösungen entwickelst und Maßnahmen ergreifst, dann kannst du dir noch einmal die abschließende Frage stellen: Vor dem Hintergrund des Öko-Checks, wie attraktiv ist das Ziel für mich auf einer Skala von 1 (völlig unattraktiv) bis 10 (total attraktiv). Wenn Du aus dem Bauch heraus mindestens einen Wert von 7 sagst, dann willst du es wirklich und dann wirst du DEIN Ziel auch erreichen!

 

Ich wünsche dir von Herzen viel Mut, viel Freude und viel Erfolg auf deinem Weg!

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