Ich wollte noch eine letzte Tour machen, bevor der Winter einbricht und suchte mir daher eine aus, die nah und auch nicht so hoch hinauf geht. Wetter war so lala angesagt - für mich immer ok, weil dann erfahrungsgemäß wenig los ist.
Bergwetter prognostizierte: Schneefallgrenze liegt bei 1200m. Ich wählte die Eibelsfleckrude mit 600 Höhenmeter, höchster Punkt ist 1130 Meter.
Ausgangspunkt ist Benediktbeuern mit einem definitiv nicht so schönem Stellplatz: sehr klein und irgendwie seltsam gelegen. Ich war dort die einzige, daher war es ok. Aber ich mag mir nicht vorstellen, wie voll es bei schönem Wetter und Wochenende ist. Bemerkenswert fand ich übrigens auf allen Wanderparkplätzen die Trockentoiletten statt Chemie-Dixie-Klos: alles super-sauber und keinerlei Geruchsbildung.
Wie war die Wanderung?
Ich startete morgens um 8 Uhr bei Nieselregen, erst eine gute Stunde durch Wälder auf zunächst breiten Wegen und dann schmalen Pfaden. An Bächen, Tümpeln und Wasserfällen vorbei. Im Tal war noch kein Schnee in Sicht, je höher ich kam, desto weißer wurde es.
Oben auf ca. 1000m war dann sehr plötzlich alles tief im Schnee versunken. Ca. 20cm Neuschnee überall. Zum Glück kam mir dort der einzige andere Wanderer entgegen, sonst wäre ich womöglich umgedreht - ich kannte die Strecke nicht, ein Weg war nicht mehr erkennbar und war nicht mit Schneeschuhen, sondern nur mit Eiskrallen ausgestattet. Also folgte ich seinen Spuren und genoss die ganz besondere Atmosphäre: die Stille, das Unberührte und das Weiß.
Ich werde die Tour auf jeden Fall noch einmal im Frühjahr oder Sommer machen, und bin jetzt schon neugierig, wie die Aussicht wohl sein wird.
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