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Buch-Tipps - meine Sommerlektüre 2023

 

Warum erstellst du eigentlich eine Bücherliste?, wurde ich neulich gefragt. Die Antwort ist ganz einfach: um für mich ein kleines Archiv zu haben. Denn Ruck Zuck vergesse ich Titel, Autor:innen und Inhalte. Und der beste Grund von allen: weil ich immer wieder danach gefragt werde, wann denn die nächste Liste erscheint, weil sie so hilfreich ist.

 

Also: hier ist die Sommerlektüre 2023, in der  all die Bücher aufgelistet, die ich im Juni, Juli und August gelesen oder gehört habe. An der Isar, am Meer, am See oder auf unserer kleinen Balkon-Oase im Herzen von München.

 

Sie alle können am besten bei Buch7 bestellt werden.

 

Caroline Wahl: 22 Bahnen.

Zwei Schwestern emanzipieren sich von ihrer alkoholkranken Mutter. Ein ruhiger und berührender Roman. 

 

***Stine Pilgaard: Meter pro Sekunde

Was für ein ungewöhnlicher, witziger und kluger Roman. Eine Familie zieht aufs Land in ein Örtchen in Dänemark. Und ist mit dem Blick von aussen mittendrin. Unbedingt lesenswert.

 

Lucy Fricke: die Diplomatin

Die Geschichte einer deutschen Konsulin in Urugay, die aufgrund eines Verbrechens an einer Deutschen ins Straucheln gerät. Eine gute, rasante, traurige und humorvolle Geschichte. Habe das Buch sehr genossen.

 

Robert Baur: Engelsflug.

Der 2. Krimi aus der 20er Jahre Trilogie um den Ex-Kommissar, der in Berlin einen Fall im Künstlermilieu löst. Wer wie ich die 20er Jahre mag, wird diesen Krimi auch aus historischen Gründen mögen.

 

***Heinz Strunk: ein Sommer in Niendorf

Ein irgendwie irres Buch - der gut situierte, unmögliche Protagonist zieht sich für 3 Monate in ein Dorf an der Ostsee zurück, um ein Buch über seine Unternehmerfamilie zu schreiben. Er knüpft Kontakte, die er voll Arroganz abwertet - genau wie vieles anderes. Teilweise sehr lustig, manchmal grenzwertig und abgründig - immer irgendwie unterhaltsam.

 

Alina Bronsky: der Schallplattensommer

Eine gemütliche Geschichte über das einzige jugendliche Mädchen im Umkreis von 13km, das ihrer dement werdenden Oma im Wirtshaus hilft, selbst auf Vieles verzichtet und eine erste Liebe sowie ihre Wurzeln entdeckt.

 

Emi Yagi: Frau Shibatas geniale Idee

Aus Frust über ihren Status in ihrer Firma erzählt Fr. Shibata unüberlegt und spontan, sie sei schwanger. Eine witzige und überraschende Geschichte entsteht. Gute Unterhaltung aus Japan.

 

Richard Roped: Zwei auf einem Weg

Zwei Jugendfreunde finden nach Jahren von Zerwürfnissen auf einer gemeinsamen Wanderung auf dem Themsepfad wieder zueinander, wieder auseinander, wieder zueinander … . Rückblenden bringen Licht in die komplizierte Beziehung.

 

Oyinkan Braithwaite: Meine Schwester, die Serienmörderin

Eine Geschichte zweier nigerianischer Schwestern, von denen eine eine Serienmörderin und die andere Krankenschwester ist. Voll schwarzem Humor, tragisch, berührend und krass. Habe den Roman sehr genossen!

 

Jane Harper: The Dry

Ein australischer Krimi, der spannend und schwedisch-düster ist. Die Story spielt vor dem Hintergrund einer Phase von extremer Hitze und Dürre, das dem Buch eine besondere Note verleiht.

 

Stefan Hornbach: den Hund überleben 

Die Geschichte eines jungen Mannes, der mit Krebs, Studium und unglücklichen Liebschaften zu kämpfen hat. Berührend und zugleich unterhaltsam.

 

Heinz Strunk: es ist immer so schön mit dir 

Ich genieße es, dem so wirren und gleichermaßen klugen und manchmal abstoßenden Gedankensalat des Protagonisten zu lauschen - das Hörbuch ist aus meiner Sicht dem Buch vorzuziehen. Ich liebe es 😊.

 

Robert Seethaler: Das Cafe ohne Namen

Wunderbare kleine Geschichten in einem Roman aus dem Wien der 1960er Jahren, rund um ein kleines Cafe. Sehr feine Unterhaltung.

 

Kim de L‘Horizon: Blutbuch

Ein origineller, ungewöhnlicher und stilistisch  großartiger Roman, dessen Ich-Figur aus der Sicht einer nonbinären Person, die sich weder als Frau noch als Mann erlebt, über das Aufwachsen, die Familie, die dominante Großmutter erzählt. 

 

Tsitsi Dangaremgba: Aufbruch

Ein Mädchen aus dem heutigen Simbabwe erkämpft sich Schritt für Schritt Bildung. Schade ist die sehr schlechte Übersetzung, sonst wäre es ein Klasse Buch! Am besten auf englisch besorgen!

 

Jane Harper: der Sturm

Gute, spannende Krimi-Unterhaltung - perfekt für zwischendurch. Spielort ist die australische Insel Tasmanien. Es geht um die Verknüpfung von Todes- und Vermisstenfällen vor 12 Jahren und einem Mord in der Gegenwart.

 

Martin Kordic: Jahre mit Martha

Eine sinnliche und ungewöhnliche Liebesgeschichte, ein unfairer Mentor, die Emanzipation von der bildungsfernen Herkunft, die Bedeutung def Familie - lauter Episoden im Leben des Protagonisten mit kroatischen Wurzeln. Ein toller Roman.

 

Miranda Cowley Heller: der Papierpalast

Beim Lesen des Klappentextes dachte ich, dass mich sehr leichte Sommerlektüre erwartet. Doch dann wurde ich überrascht: es hat (z.T. bitteren) Tiefgang! Die Affaire der Protagonistin ist nur ein Nebenschauplatz. Letztlich geht es um eine ungewöhnliche und komplizierte  Familien- und Freundesgeschichte.

 

Pearl S. Buck: Die gute Erde.

Ein wunderbarer Klassiker aus Anfang des 20. Jhd. über einen chinesischen Bauern Wang Lung und seiner Familie. Sehr interessanter und oft erschütternder Einblick in die chinesischen Traditionen und damalige Lebensweise. Vor allem die Rolle der Frauen wird ganz nebenher und dadurch umso bedrückender beschrieben.

 

Nina Blazon: Das Wörterbuch der Winde

Eine sehr stimmungsvolle Geschichte aus Island mit drei interessanten Figuren, die in einem Haus umzingelt von wilder Natur gestrandet sind. Ich mochte es.

 

Tove Ditlevsen: Kindheit.

Aufgrund eines Artikels über die gerade erst wieder entdeckte dänische Schriftstellerin Tove Ditlevsen (45 Jahre nach ihrem Tod) mit einer Geschichte voll Schaffenskraft und Medikamentensucht, las ich dieses Buch und war sofort in den Bann gezogen. Kindheit ist das erste der Trilogie und gibt bedrückende Einblicke in die bewegte Kindheit in den 1920er Jahren in Kopenhagen. 

 

Karen Slaughter: die letzte Nacht

18h Hörbuch bedeutete in meinem Falle 18h aufs Meer zu schauen und mich in typischer Slaughter unterhalten zu lassen. Bester Urlaubskrimi.

 

Tsitsi Dangaremgba: Verleugnen

Band 2 der Trilogie. Im weißen Nonnen-College in Rhodesien, in dem gerade einmal 6 afrikanische Mädchen aufgenommen wurden, kommt der Rassismus voll zum Tragen. Tambudzai übersteht auch diese Lebensphase voller Demütigungen und geht schließlich gestärkt daraus hervor.

 

Bianca Nawrath: wenn ich dir jetzt recht gebe, liegen wir beide falsch

Die Geschichte einer Lehramtsstudentin mit polnischer Familie, bei der jeder Satz einen Witz oder Ironie enthält, alles ins vermeintlich Komische gezogen wird. Ich bin kein Fan von solchen Büchern, aber es lässt sich lesen. Geschmacksache halt. Und weil das in do vielen Rezessionen so bemängelt wurde: das Gendern habe ich sehr natürlich und positiv erlebt. Schön, dass es auch in Belletristik so gut einfügt.

 

*** Sarah Kuttner: Kurt

Irgendwie habe ich schon wieder ein Buch erwischt, bei dem Humor das Hauptstilmittel ist. Dabei dachte ich, es geht durchgehend um Tod und Trauer. Aber: der Humor ist klug und wirklich witzig. Warum ich mich hier sehr amüsiere und beim vorherigen nicht, weiß ich nicht genau. Mag auch nicht darüber nachdenken, bin im Urlaub 😎. 

 

Anne Mette Hancock: Leichenblume

Ein spannender und unterhaltsamer Krimi aus Dänemark im Journalistenmilieu - genau richtig für die letzten Urlaubstage, wo mein Geist schon recht träge geworden ist 😉.

 

Sarah Kuttner: 180Grad Meer

Eine rasante, witzige und auch traurige Geschichte einer jungen Frau eingewickelt in die schwierige Familiengeschichte, aus der sie sich immer wieder befreien möchte. 

 

Eva Demski: Das siamesische Dorf

Ein Krimi in einem Ferien-Resort in Thailand. Aufgrund des Thailand-Bezugs wollte ich ihn lesen, brach aber ab. Ich fand weder in die Figuren, noch in die Story noch in den Schreibstil rein.

 

Anne Mette Hancock: Narbenherz

Gute Krimi-Unterhaltung, gelesen in einem heißen Sommer in München. Genau richtig.

 

Sven Stricker: schlecht aufgelegt.

Unterhaltsam, kurios und vergnüglich - zwei Außenseiter und Mitarbeiter eines Berliner Callcenters rauschen unabsichtlich in einen Kriminalfall. Sehr witzige Story und Figuren.

 

Andreas Altenburg: man ist ja Nachbar.

Eine echt lustige Aneinanderreihung von Alltagssituationen in einem Mehrfamilienhaus. Protagonist ist der unmögliche Nörgler Ralf Prange. Ich empfehle es als Hörbuch - der Autor liest sehr genial.

 

Kent Haruf: Das Band, das uns hält

Eine eindrückliche Geschichte über das harte Siedlerleben eines Geschwisterpaar Anfang des 20. Jahrhunderts. 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Kate Solberg-Dietrich (Dienstag, 24 Oktober 2023 00:44)

    Tolle Idee mit der Bücher Liste Iris. ��