Ich hatte im Herbst viele Gelegenheiten zu lesen bzw. Hörbücher zu hören, da ich durch eine zwar leichte Corona viele Wochen einfach ruhiger machen musste. Und so konnte ich einem meiner Lieblingshobbys, dem Lesen, voll frönen.
Alle Bücher können am besten bei Buch7 bestellt werden.
Anne Mette Hancock: Grabesstern
Zum Auftakt in den Leseherbst ein gewohnt guter Journalistinnenkrimi, der sich wie gewohnt gut und spannend liest.
***Zeruya Shalev: Schicksal
Eine eindrückliche Familiengeschichte. Die Tochter besucht die erste Frau ihres gerade verstorbenen Vaters. Das Buch entführt zu der bewegten Geschichte Israels, dem aus der Gründerzeit und dem der modernen. Eine Geschichte aus dem ganz Privaten und zugleich Gesellschaftlichem.
***Angelika Klüssendorf: vierunddreißigster September
Eine Entdeckung, weil sehr ungewöhnlich und sehr kreativ. Eine biedere Frau ermordet ihren Mann im Schlaf - wie aus dem Nichts. Hört sich nach einem typischen Krimi an, ist es aber nicht. Es ist eher ein Gesellschaftsroman mit vielen Überraschungen.
Douglas Stuart: Shuggie Bain
Ein düsteres Buch über eine Familie mit fremdgehenden Vater, alkokohlabhängiger Mutter, frustrierten Sohn der sein Talent nicht nutzen kann, eine nicht anwesende Schwester und der jüngste Sohn Shuggie, der feinsinnig und weibliche Seiten hat - und damit immer wieder aneckt. Etwas mehr Lichtblick und Handlung hätte ich gut brauchen können.
Dror Mishani: Vertrauen
Ein guter, definitiv nicht klassischer Krimi aus Israel, dessen Wendungen ich nicht immer nachvollziehen konnte - trotzdem lesenswert.
Doris Knecht: die vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe.
Die Kinder gehen gerade aus dem Haus, die Protagonistin (die Autorin) baut sich ein neues Leben auf. Über Rückblicke erfahren wir mehr über ihr (Innen)Leben. Gute Lektüre zum Abschalten.
Jo Nesbo: der Fledermausmann
Krankheitsbedingt brauchte ich einen guten, spannenden, nicht allzu komplizierten Krimi - Nesbo schien mir passend. So war es - gute Unterhaltung fürs Krankenbett.
Jo Nesbo: Kakerlaken
Vllt liegt es an der nahenden Genesung - diese Story zog mich nicht so in den Bann, obwohl sie in Bangkok spielt. Nicht schlecht, aber auch nicht überzeugend.
Jon Fosse: Das ist Alice.
Eine Novelle des Literaturnobelpreis-Trägers 2023, von dem ich vorher noch nie etwas hörte. Er zeichnet wirklich eindrückliche Bilder im Norwegen der 1940er Jahre, die in Zeit und Generationen springen. Es ist düster und traurig.
***Jasmin Schreiber: Marianengraben.
Ein witziger und zugleich trauriger Roadtrip im Wohnmobil - ein alter Mann und eine junge Frau nähern sich über den Verlust eines jeweils geliebten Menschen auf dem Weg nach Südtirol an.
Ingrid Elfberg: die Frau des Polizisten
Ein beklemmender skandinavischer Krimi, dessen Leitmotiv Gewalt gegen Frauen ist. “Gute” Unterhaltung für das erste Herbstwochenende während die Welt verrückt spielt.
Eva Menasse: Dunkelblum
Eine genaue, witzige und scharfe Beobachtung eines österreichischen Dorfes mit seinen eigenwilligen Bewohner:innen. Zum Start in den Leseherbst sehr zu empfehlen!
Ingrid Elfberg: Den du fürchten sollst.
In einer Phase, in der ganz viel passiert in der Welt, in der Arbeit und im Privaten ist es schön einen bewährten, unterhaltsamen Krimi lesen zu können. Er lenkt positiv ab.
Ingrid Elfberg: Monster.
Ich mag gerne in eine Buchreihe abzutauchen - wenn sie gut ist und mich interhälte. Also gleich der nächste Elfberg- Krimi hinterher!
Ingrid Elfberg: Kleine Puppe
Und gleich noch der vierte Teil. Ich finde, dieser war der beste bisher. Es geht um sexuelle Cybergewalt an jungen Mädchen. Mit unerwarteten Wendungen, spannend und gut gemacht.
Tonio Schachinger: Echtzeitalter
In dem Roman begleiten wir den erfolgreichen Gamer Till beim Erwachsenwerden, v.a. bei seinem Zurechtfinden auf einer Schule für Kinder wohlhabender Eltern, wo er von einem reaktionären Lehrer im Dauerclinch liegt, den ihn erstaunlich gleichmütig hinnimmt. Sehr lesenswert da klug beobachtet 😊.
Eva Menasse: Quasikristalle
Völlig unterschiedliche Blickwinkel auf eine Frau - beginnend in der frühen Jugend und bis hin zum hohen Alter. Jede Perspektive ist Anlass für eine neue Geschichte, in der die Leitfigur odt nur Randoerson bleibt. Am Ende ist sie noch immer nicht ganz greifbar - perfekt für regnerische Herbsttage.
Gil Ribeiro: Lost in Furseta, Spur der Schatten, Weiße Fracht, Schwarzer August
Leander Lost kam durch ein EU Austauschprogramm als Polizist nach Portugal. Er hat das Asperger-Syndrom - nicht nur dies macht diese Krimireihe interessant. Für einen arbeitsintensiven November genau das Richtige!
Daniela Krien: Muldental
Eigentlich bin ich kein von Kurzgeschichten - diese habe ich aber sehr genossen. Alle handeln von ungewöhnlichen Menschen oder Lebenssituationen, oft von Außenseitern oder bedrückenden Kindheiten. Gerne wieder!
Anna B. Ragde: 4 Teile: Lügenhaus, Einsiedlerkrebse, Hitzewelle, Sonntags in Trondheim
Die mehrteilige Familiengeschichte aus erwachsener Enkelin, drei erwachsenen Brüdern (Schweinebauer, homosexuellem Dekorateur, Bestatter) habe ich schon vor vielen Jahren mal gelesen. Ich mag diese höchstungewöhnliche Saga 😊.
Martin Suter: der Teufel von Mailand
Da hatte ich doch tatsächlich noch einen Roman von Martin Suter gefunden, den ich noch nicht gelesen hatte. Eine junge Synesthesistin zieht sich in ein Hotel in den Bergen zurück, um zur Ruhe zu kommen. Schöner und ungewöhnlicher Roman.
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