Winterzeit ist immer eine ganz besondere Lesezeit - in den kalten Gefilden gibt es für mich nichts Schöneres, als es es mir auf dem Sofa mit Tee und Decke und einer guten Geschichte gemütlich zu machen.
Und in den Reisemonaten gibt es unzählige Warte- und Busfahrstunden, die ich am liebsten entweder mit Um-Mich-Herum-Schauen oder mit Lesen verbringe.
Alle Bücher können am besten bei Buch7 bestellt werden.
Fredrick Backman: Oma lässt grüßen und sagt es tut ihr leid
Ein berührender, witziger und auch philosophischer Roman rund um ein 7jähriges Mädchen, ihrer Oma und die ganz besondere Hausgemeinschaft. Ein wunderbarer Start in den Lesewinter.
***Daniel Speck: Yogatown
Der Neue von Daniel Speck - sehr bewegend, sehr mitreissend und mitreisend. Es geht um eine Reise von zwei Brüdern und einer jungen Frau nach Indien, natürlich im VW Bus. Diese wiederholt sich nach 40 Jahren. Das Buch ist auch ein guter Anlass, meine Beatles Platten hervorzukramen und zu hören.
Nele Pollatschek: kleine Probleme
Ein trauriger, absurder und manchmal hoffnungsloser Roman über einen Familienvater, der nichts auf die Reihe bekommt und am letzten Tag des Jahres alles erledigen will. Sehr großes Lesevergnügen.
Elena Fischer: Paradise Garden
Die Geschichte einer Jugendlichen aus prekären Verhältnissen, die ihre ungewöhnliche Mutter verliert und eine ungeliebte, ungarische Großmutter gewinnt. Eine traurige und zugleich starke Story.
Gil Ribeiro: einsame Entscheidungen
Der 5. Teil des Krimis aus Portugal rund um den Kommissar mit authistischen Zügen. Feines Krimi-Vergnügen.
Julie Otsuka: Solange wir schwimmen
Ein ungewöhnliches, literarisch sehr interessantes Buch. Letztlich geht es um den Gedächtnisverlust von Alice - kreativ verarbeitet.
Maria Braasch: Lieber woanders
Noch ein ungewöhnlicher Roman, der jene Menschen ein Stück begleitet, die schicksalhaft durch einen Unfall mit einem toten Jungen miteinander verbunden sind.
***Gabrielle Zevin: Morgen, morgen und wieder morgen.
Die Freundschaft von Zadie und Sam, (zwei Spieleentwickler:innen) wird über Jahre nachgezeichnet. Es geht um Freundschaft, Liebe und Computerspiele. Ein Perspektivenwechsel gegen Ende ist ein super Kniff. Ein echt cooler Roman!
Vigdis Hjorth: Die Wahrheiten meiner Mutter
Ein Roman, dessen zentrales Thema die Beziehung einer 50jährigen Frau zu ihrer Mutter ist. Ungewöhnlich gestaltet.
Julia Schoch: das Vorkommnis
Der gehypte Roman langweilt mich etwas. Eine Frau / Schriftstellerin erfährt, dass sie eine Halbschwester hat und durchdenkt diese Tatsache. Eine richtige Handlung gibt es nicht.
Milena Michiko Flasar: Oben Erde, unten Himmel
Fräulein Suzu ist Teil einer Putztruppe, die u.a. Wohnungen reinigt, in denen teils wochenlang Tote gelegen haben. Auf den ersten Blick unspektakulär, auf den zweiten tiefgehend und berührend.
Anne Radge: der Liebhaber
Der 5. Teil des norwegischen Schweineromans. Für mich der beste Roman dieser Reihe rund um die Hofbesitzerin Torunn, deren Großvater, dem Bestatter und der ungewöhnlichen Patchworkfamilie aus der Stadt.
Den 6. Teil habe ich gleich angeschlossen - er wird zum Ende hin immer besser und schließt mit einem fulminanten Ende.
Helga Schubert: der heutige Tag - ein Stundenbuch der Liebe
Für mich eine große Liebesgeschichte, die sich in der Pflege des Mannes zeigt. Ein Vorgeschmack wie es sein kann, wenn man sich auch nach 50 Jahren nicht nur noch liebt, sondern auch mag.
Ingeborg Bachmann: der gute Gott von Manhattan
Es geht um eine Liebesgeschichte und eine Katastrophe. Ich habe es als Hörspiel gehört und fand es eine sehr gelungene Abwechslung.
Marlin Haushofer: wir töten Stella
Eine berührende Novelle über eine düstere Familienkonstellation aus Sicht der Ehefrau, die katastrophal endet.
Jule Pieper: Die Reise deines Lebens
Ein Entwicklungsroman, der Lebensweisheiten in eine oft sehr konstruiert wirkende Geschichte verpackt. Für mich nicht das richtige. Ich habe nach 2/3 abgebrochen.
***Sabine Thiesler: Romeos Tod
Ein rasanter, berührender, überbordender Roman über eine haftentlassenen Mutter auf der Suche nach ihren Kindern und deren Liebschaft mit dem exzentrischen Schauspieler Jan, dessen beiden Stränge sich fatal verweben.
Georg Büchner: Lenz
Nicht umsonst lese ich dieses Buch direkt nach „Romeos Tod“. Dieser Klassiker erfährt dadurch eine neue Dimension für mich.
***Claire Keegan: kleinen Dinge wie diese
Eine sehr warmherzige, tiefgründige Geschichte aus dem Irland der 80er Jahren über den emotionalen Missbrauch in den Magdalenen Wäschereien in katholischen Klostern, von dem jeder weiß, aber niemand davon wissen will.
Hermann Hesse: Siddartha
Ein sprachlich und inhaltlich wunderbares Buch. Ich habe es schon mal als Jugendliche gelesen. Damals gefiel mir das Suchende, Fragende. Heute gefällt mir auch die Verbindung zur Yoga Philosophie. Höchstes Lesevergnügen.
Alfred Komarek: die Villen der Frau Hürsch
Als Hommage an den im Januar 2024 verstorbenen Namensvetter. Und Überraschung - diese Buchserie kannte ich noch nicht. Gewohnt bedacht, ruhig, freundlich. Ein Chefredakteur kehrt in das Dorf zurück, in dem er als Kind immer die Ferien verbrachte. Eine entschleunigende Lektüre.
Alfred Komarek: Doppelblick
Und weil es so schön war, las ich auch gleich noch den vierten und letzten Teil dieser Serie.
Hang Kang: die Vegetarierin
Der stoische, kühle Ton in der Erzählung baut eine Distanz zum Geschehen auf: die Frau eines südkoreanischen Ehepaars wird Vegetarierin, isst schließlich gar nichts mehr, verstößt gegen viele gesellschaftliche Regeln und wird dafür verstoßen.
Julia Schoch: das Liebespaar des Jahrhunderts
Ein unaufgeregtes Protokoll eines Paares aus der Sicht der Frau, das trotz des distanzierten Stils emotional einwickelt. Der analytische Blick auf die Entwicklung seziert den Paar-Alltag auf sehr schonungslose Weise.
Karen Sander: der Strand - vermisst
Mal wieder ein klassischer Krimi zwischendurch zwecks leichter Unterhaltung. Erfüllt.
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