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Roadtrip durch Tschechien - überraschend anders

 

 Von Tschechien kennen wir bisher nur Prag und da die Hauptstadt bekanntlich ganz anders als der Rest ist, sind wir sehr neugierig auf unser Nachbarland. Es liegt zu Beginn noch wie ein unbeschriebenes Blatt vor uns, das schon in der Planung zunehmend an Kontur gewinnt. Wir freuen uns auf tolle Landschaften mit ausgiebigen Wanderungen, Straßencafés in Städten, Campieren an Gewässern, gutes (auch schweres) Essen und viele unterschiedliche Biere.

 

Vorab lernen wir ein paar Brocken tschechisch, kaufen uns eine eVignette, machen uns mit der tschechischen Krone (25 CZK = 1 Euro) vertraut, stimmen uns mit diversen Playlists (z.B. tschechischem Punk) ein und buchen die erste Nacht über die App BezKempu (Privatgrundstücke für Camper) vor.

 

Auf Wunsch gebe ich dieses Mal auch immer die Internet-Stärke an (🛜). Bei mir ist das Netz t-mobile CZ.

Station 1: Vyhlidka Velká Amerika


Velka Amerika Canyon
Velka Amerika Canyon

  
Am ersten Übernachtungsplatz am Ortsrand von Tetin haben wir einen ganz entspannten Abend mit tollem Weitblick in die Natur und eine ruhige Nacht (🛜 Volles 5G).

Am nächsten Tag kühlt es von über 30 auf angenehme 25 Grad mit bisschen Regen ab. Perfekt für unseren Spaziergang um den Vyhlidka Velká Amerika, einem schon lange stillgelegten Steinbruch. Noch bis 1949 wurde er als grausames Arbeitslager für Kriegsgefangene genutzt. Davon spürt man jetzt nichts mehr.

Unten campieren dürfen leider nur Teilnehmende einer Tauchschule.

Station 2: Broumov Nationalpark


Steinpilz-Felsen
Steinpilz-Felsen

  
Durch viele (endlose) Dörfer und kleine Städte führt uns der Weg in den Nord-/ Osten an die polnische Grenze nach Bozanov, wo wir wieder einen wunderbaren Übernachtungsplatz finden. Pferdeschnauben und kräftiges Hahnenkrähen sind hier unsere akustische Untermalung. (🛜 2 Striche LTE)

Vom Wanderparkplatz Slavny aus machen wir eine tolle, mystische und abwechslungsreiche 3,5 stündige Tour durch das Bergland im Broumovske Steny. Immer wieder begegnen uns skurrile Felsformationen - kein Wunder, dass Tschechien DAS Märchenfilmland schlechthin ist. Die Stimmung im Wald ist einzigartig.

 

Außer uns sind nur wenige unterwegs, und das an einem Sonntag in der Hochsaison!

Station 3: Adrspach Felsenstadt


Mächtig, mystisch, magisch
Mächtig, mystisch, magisch

 

Wir fahren weiter nach Teplice auf den Stellplatz (🛜 volles 5G) und nehmen von dort die halbstündlich fahrende Bahn zur Felsenstadt Adersbach, einer unglaublich faszinierenden, mystischen Landschaft durchzogen von gigantischen Steinformationen. 

 

Bereits Goethe begeisterte sich für dieses Naturwunder, seit 1933 steht es unter Naturschutz, in neuerer Zeit dient es immer wieder als Filmkulisse.

 

Mittlerweile ist es ein so großer Touristen-Magnet, dass die Anzahl der Besucher:innen reglementiert ist. In der Hochsaison braucht es vorab ein online gebuchtes Ticket für bestimmte Zeitslots.

 

Wir machen die gesamte Rundtour (ca. 2h). Durch das trübe Wetter (es hat die ganze Nacht geschüttet) hat es einen ganz besonderen Reiz. Auf jeden Fall einen Besuch wert, das ist tatsächlich einmalig auf der Welt. 

Station 4: Brno / Brünn


Brünn hat eine ganz eigene Atmosphäre
Brünn hat eine ganz eigene Atmosphäre

  
Wieder gehts fast 4 Stunden durch unzählige - mal pittoreske, mal triste - Ortschaften, bis wir endlich am einzigen Stellplatz in Brünn ankommen. Auf den ersten Blick ist es nur ein riesiger Parkplatz, auf den zweiten erkennen wir die super Ausstattung mit allem, was man braucht (v.a. warme Duschen). 🛜 Volles 5G.

In Brünn halten wir es mit Erich Kästner: “Nur die Toren gehen in fremden Ländern in Museen, die Weisen gehen in Tavernen” (nur eines lassen wir uns nicht entgehen, da es wohl das weltweit einzige ist, s.u.).

Wir fahren mit der Tram (Ticket mit IDOS App) zum Kohlmarkt, schlendern über den Freiheitsplatz und laufen durch viele kleine Nebenstraßen. Wir essen Leckeres und trinken das ein oder andere Pivo. Wir genießen es bei herrlichem Sommerwetter im Café oder auf den überall herumstehenden Liegestühlen zu sitzen und zu gucken.

Chillig und lebendig in der lauen Sommernacht
Chillig und lebendig in der lauen Sommernacht

  
Als Soziologin lasse ich mir das super interessante Roma-Kultur-Museum natürlich nicht entgehen. Klare Empfehlung für alle sozio-kulturell Interessierte!

Zwischendurch rasten wir im Mährischen Park und erholen uns ein bisschen vom vielen Herumlaufen. Nach Abendessen und Absacker bringt uns ein Taxi (über Bolt-App) schließlich heim. 

Schön, entspannt und atmosphärisch wars. Man merkt, dass Brünn eine Studentenstadt ist, auch in den Semesterferien. Gerne wieder!

Station 5: Tschechisch Kanada


hier ist nichts und niemand - ein besonderer Arbeitsplatz
hier ist nichts und niemand - ein besonderer Arbeitsplatz

 

Nach der Stadt mit vielen Menschen folgt nach zwei Stunden Fahrt nun der Kontrast. Totale Einsamkeit, mitten in der Natur von tschechisch Kanada. Wir haben einen tollen Platz (🛜 3 Striche 5G) nur für uns an einem Weiher und hören außer Naturgeräuschen ... nichts. Kein Mensch weit und breit.

 

Da es nicht mehr so heiß ist und ich einen inspirierenden Blick in die Landschaft habe, klappe ich endlich mal mein MacBook auf, um zumindest ein kleines Bisschen zu arbeiten. Ein Online-Kurs muss nämlich noch fertig vorbereitet werden.

 

Ansonsten fahren wir hier zwei Tage völlig herunter, schauen in die Ferne und in den wuseligen Teich, gehen durch den Wald, lauschen dem Bäume-Rauschen, dem Specht und den ständig irgendwo laut muhenden Rindern oder spielen Brettspiele.

 

Tut gut.

Station 7: Lipno-See


Zum Abschluss nochmal am Wasser sein - wohltuend
Zum Abschluss nochmal am Wasser sein - wohltuend

  
Das Thermometer klettert wieder auf 30 Grad, daher ist ein Platz am See genau das richtige. Auf der zweistündigen Fahrt dorthin kaufen wir in Budweis noch eine Bierauswahl und ein paar Leckereien für daheim ein. 

  

Unser Übernachtungsplatz (🛜 2 Striche LTE) ist direkt am See, mit Kiosk, Badeplatz, Volleyball-Feld und Beach-Feeling. Tagsüber ist das sicher nicht der ruhigste Platz, aber wir haben immer was zu gucken und das ist sehr unterhaltsam.

 

Abends, wenn die Tagesgäste weg sind, entsteht eine ganz besondere Stimmung. Wir genießen sie in vollen Zügen.

 

Ein super Abschluss für unsere Reise war das Zusammentreffen mit den Kolleg:innen aus meinem Seminar- und Trainings-Netzwerk. Wir verbrachten eine sehr schöne und lustige Zeit zusammen. 

 

Fazit zu Tschechien


Tschechien hat uns total gut gefallen! Es ist von München aus gesehen ganz nah und dennoch durch die Sprache und Währung schön fern. Zudem ist es absolut vielfältig: einzigartige Natur, chillige Städte, alte Burgen, historische Bäder, leckeres Essen, Biersorten ohne Ende, eine interessante Geschichte und ganz wunderbare Übernachtungsplätze.

 

Wir werden auf jeden Fall wiederkommen und weitere schöne Orte erkunden. 


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