
Nach 7 Wochen Entspannung und Workation in Thailand auf einer wundervollen und beschaulichen Insel, starteten wir von Bangkok aus nach Kathmandu, Nepal.
Am Flughafen angekommen, gehen wir zuerst zum Visa-Gebühren-Schalter und zahlen die 50 Dollar pro Person und gehen dann durch die Immigration, um das Visa on Arrival zu erhalten. Alles völlig unkompliziert. Ebenfalls am Flughafen versorgen wir uns zunächst mit Geld (20.000 Rupien = Höchstbetrag = ca. 135 Euro) und natürlich einer SIM Card von NCell (1000 Rupien für 50GB).
Mit einem Taxi fahren für 1000 Rupien (ca. 8€) nach Thamel, dem touristischen Zentrum von Kathmandu. Wohl wissend, dass die Fahrt vom Flughafen immer Lehrgeld ist, haben wir dennoch ein ganz gutes Gefühl, da das Hotel den Transfer für 10 Euro angeboten hat. Zudem laden wir für spätere Fahrten die App InDrive herunter, mit der man Taxis zum Festpreis rufen kann, ähnlich wie Grab in Thailand und Kambodscha.
Insgesamt war das Ankommen sehr entspannt und angenehm.
STATION 1: KATHMANDU
Unterkunft, Fortbewegung ...
Wir wohnen im Hotel Pala im Norden von Thamel, inmitten der bunten, schmalen Straßen voll Händler, kleinen Läden, Cafés, Restaurants ... . Der Durbar Square ist in 20min zu Fuß zu erreichen, wobei das Hinlaufen schon ein Erlebnis für sich ist. Wir gehen wie immer sehr viel zu Fuß, nehmen ab und zu ein InDrive Taxi oder fahren mit Bussen zu den weiter entfernt liegenden Spots.

Thamel - Spaziergang
Den Rest des ersten Nachmittages laufen wir einfach durch das enge Gassengewirr in Thamel und saugen die Atmosphäre dieser bunten, quirligen, lauten und natürlich auch dreckigen Stadt ein. Wir werfen uns in das Getümmel mit Rikschafahrern, hupenden Motorrädern und Taxis, den vielen Händlern, den Menschen völlig unterschiedlicher Ethnien, den streunenden Hunden und den Handwerksgassen rund um den Dubar Square.
Leider begegnen uns auch viele Straßenkinder (später werden wir in Ruhe recherchieren, wo wir eine Spende für sie hinterlassen können, wie wir das immer tun in solchen Ländern). Unsere Angst, dass es mittlerweile "total touristisch" ist (wie oft zu lesen war), ist völlig unbegründet. Europäer:innen sieht man tatsächlich erstaunlich selten, kein Wunder, denn 80% der Touristen kommen aus Indien. Abends essen wir super-leckere Fried-Momos (gefüllte Teigtaschen) und trinken einheimisches Gorkha Bier.

Bhaktapur - die alte Königsstadt
Wir fahren mit einem öffentlichen Bus (ab Busbahnhof Kreuzung Bad Bazar / Durbar Marg) nach Bhaktapur, das im Süden direkt an Kathmandu angrenzt, bzw. verbunden ist. Die Fahrt dauert knapp eine Stunde und ist ein Erlebnis für sich. Musik schallt aus den Lautsprechern, ständiges Stop and Go, der Fahrkartenverkäufer verständigt sich mit dem Fahrer über laute Klopfzeichen an der Karosserie .... .
Bhaktapur selbst ist dann erstaunlich beschaulich. Der Durbar-Platz ist das kulturelle Zentrum mit vielen historischen Tempeln und Schreinen aus dem alten Malla-Königreich (Eintritt 1800 Rupien). Die Bewohner gehören überwiegend der Newar-Ethnie an und das erkennt man sofort an der Kleidung. Wir schlendern durch die vielen Straßen der Anlage, laufen über die Plätze, essen Bara (leckere Linsen-Pancakes) und tun das, was wir an solchen Orten am liebsten machen: Leute beobachten. Es sind viele Touristen da, aber kaum westliche. Nach ein paar Stunden fahren wir voller Eindrücke im Bus wieder zurück und gönnen uns ein kräftiges 7% Nepal Ice Bier.
Pashupatinath - heilige Hindustätte und Toten-Verbrennungen
Wir fahren mit dem InDrive Taxi (400 Rupien) durch einen Wahnsinns-Verkehr zum Pashupatinath Tempel, zahlen am Eingang 1000 Rupien und freuen uns, dass uns kein einziger Guide anspricht (in den Blogs und Reiseführern wird davor gewarnt, dass man regelrecht überfallen wird). Im Gegenteil, wie schlendern ganz unbehelligt und unbeachtet über die Anlage. Auch hier sind wir erstaunt, dass wir kaum westliche Touristen sehen. Dabei ist das ein ganz unglaublich beeindruckender Ort, wo man ein sehr ursprüngliches, traditionelles und unverfälschtes Nepal erleben kann (wie so oft bei Hindu-Ritualen).
Im Tempel wurde laut gefeiert und getanzt, was wir jedoch nicht sahen, weil nur Hindus ins Tempelinnere dürfen. Unterhalb am Fluss Bednat fand das eigentlich Spannende statt: die Toten-Zeremonien, die mit der Verbrennung am Flussufer endeten. Wir lassen uns davon sofort in den Bann ziehen, sitzen stundenlang auf den Steinstufen und schauen den gleichen, aber immer etwas anderen Riten zu. Für mich ein echtes soziokulturelles Highlight.
Nach 3 Stunden nur gucken, wandern wir noch ein bisschen über die Anlage und fahren schließlich wieder ins Hotel zurück. Die vielen Eindrücke lassen wir in einem Café bei Bier und Lassi sacken und gehen anschließend richtig gut Essen.

Durbar-Square und Kumari-Besuch
Den vorerst letzten Tag in Kathmandu verbringen wir ganz gemütlich. Erst frühstücken, dann den Busbahnhof vor die Abfahrt suchen und schließlich zum Durbar-Square, also dem Königspalast-Viertel mit vielen Tempeln, Schreinen und vielen bunten Menschen. Hier sitzen wir auf den Tempelstufen oder im Café im vierten Stock und lassen das Treiben auf uns wirken.
Später finden wir uns vor dem Kumari Ghar ein, um die inkarnierte Kinder-Göttin zu sehen. Pünktlich um 16 Uhr dürfen wir mit etwa 50 anderen in den Innenhof voll kunstvoller Schnitzereien hinein und warten, dass sich die Kumari zeigt. Vorher werden wir streng ermahnt, keine Fotos zu machen, Hände in Betstellung zu bringen, sie mit Namaste zu begrüßen und sonst zu schweigen. Ganze 7 Sekunden zeigt sich dann das Mädchen mit mürrischer Miene. Was für ein Spektakel.
Den letzten Abend lassen wir bei einem leckeren Essen (Chatamari = Newari Pizza, ähnlich zu Bara) in einem gemütlichen Nepal-Restaurant ausklingen, packen unsere Rucksäcke, damit wir morgen um 6 Uhr startklar sind.
Weiterfahrt nach Pokhara
Das Busticket haben wir in unserem Hotel für 1800 Rupien pP gekauft. Wir starten um 7 Uhr morgens und kommen nach 9 holprigen Stunden Fahrt für 200km in Pokhara an.